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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. uncounted

1892 - Düren : Solinus
*, ■ *V ■ ----............... Die Buch- und Musikslienhandlung ^ und Lrhrmittel-Mnstali von W. Solinus, Düren,.Mmirtptah 12, empfiehlt: ^ ^ Alle.lehrmittel in besonders solider, vielfach eigener Ausführung (keine Dlltzeudwdare) und durchaus preiwürdig als: Lesemaschinen, — Rechenmaschinen, — Schnlwandtafeln von Holz, von Schiefer oder von einer patentirten Com-position, die weder die Mängel des Holzes noch die hes x!" Schiefers hat, — Tafellineale, ■—. Tafelzirkel, — Trans- * Porteure von 30—35 Centimeter Durchmesser, — Geometrische Körper in 2' Zusammenstellungen, zu 12 urtvlö Körpern, nach Angabe des Herrn. Kreisschuliuspektors Kutten, — Tafeln zur Berauscha^lichuug der metrischen Maße, — Lehrpläne und Schiilertifteu, :— Geigen und $4* deren Nebentheile, — Champagm krei de, — Gnte Tafelschwämme, — Schwamm- und Kreidekasten in Zink, — Tintenfässer, a.,vou Steingut, b. vou Zinn mit verschiebbarem Deckel, pateutirt, — Wandkartenstmlder von Eisen, X' von einem Schüler leicht tragbar, praktisch eingerichtet znni Aufhangen der Wandkarten, Ausämnng's- oder Zeichen-tafeln re. in jeder passenden Höhe nitd beliebiger Stellung gegen das Licht, Musterschutz der Lehrmittelhandüurg k[* W. Soliuus). — Wandkarten, — Globns, — Zeichentafeln von Stnhlniann und midere, — Anschannngstaseln für den k' Anschalnmzs-Unterricht,für den geschichtlichen, geographischen oder naturwissenschaftlichen Unterricht, aufgezogen auf Leinen . oder Pappendeckel, nnlackiert oder lackiert, — Schillkreuze, — Kaiserbilder ic: :c. ^ ’* ** V W * \t ^

2. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 412

1840 - Münster : Theissing
412 Zweiter Zeitraum. Erst nenne ich Jacob Bossuet, 1627 zu Dijon geboren. Er war ein Zögling der Jesuiten, trat in den geistlichen Stand, und als Eanonicus zu Metz bekämpfte er die Reformirten, so daß er ihre höchste Achtung erwarb. Sein späteres Werk über die Veränderungen der Protestanten hat großes Aufsehen gemacht. Sein großes Red- nertalent berief ihn als Hofprediger nach Versailles, und Ludwig er- nannte ihn zum Erzieher des Dauphins, für welchen er den berühm- ten Discours sur l'histoire universelle schrieb. Er wurde Bischof zu Meaux, nahm an den Festen des üppigen Hofes nicht Theil, son- dern widmete am Hofe alle freie Stunden dem Studiren und dem Gebete. Seine letzten Jahre verlebte er zu Meaux unter seiner Ge- meinde, und starb daselbst 1704, 70 Jahr alt. Liebenswürdiger ist Fenelon, 1652 geboren, zum Theil Bos- suet's Schüler. Seine glänzenden Talente verrieth er schon mit 19 Jahren als Redner, da er noch in Schulen war. Mit 24 Jahren wurde er Priester, und übernahm demüthig die Caplanei zu St. Sul- pice in Paris. Sein Talent im Predigen bewog Ludwig Xiv. ihn an die Spitze der Missionarien zu stellen, welche nach der Aufhebung des Edictes von Nantes die Reformirten friedlich zur katholischen Re- ligion bekehren sollten. Fenelon's Beredsamkeit, seine sanften Sitten und seine Herzensgüte brachten unter den Reformirten erstaunliche Wir- kungen hervor. — Der Dauphin war indessen gestorben, und Fenelon ward Erzieher der Enkel Ludwigs Xiv., der Herzoge von Bourgogne, Anjou und Berry. Der Herzog von Bourgogne war offenbar der Thronfolger, und Fenelon bemühete sich, aus ihm einen Fürsten zu er- ziehen, der Frankreich glücklich machen sollte. Der Prinz war stolz und jähzornig, der sanfte Fenelon wußte ihn aber zu bändigen. Um ihm die Grundsätze einer guten Regierung vorzuzeicknen, schrieb er für ihn die Avantures de Telemaque, in dem reinsten Französi'ch, ein Werk, welches schon 100 Auflagen und 150 Uebersetzungen erlebt hat. Der König aber glaubte, in dem Telemach eine Satyre auf seinen Hof zu finden, denn die Höflinge sagten, Sesostris im Telemach sey Ludwig Xiv., Protesi'laus der Minister Louvois u. s. w. Fenelon verlor die Gunst des Königs, und der Telemach erschien vollständig erst nach seinem Tode. Dazu kam, daß Fenelon ein Werk drucken ließ, Grundsätze der Heiligen über das innere Leben beti- telt, in welchem Bossuet so viele Ketzereien fand, daß Fenelon vom Hofe nach Cambray verwiesen wurde, wo er Erzbischof war; Fene- lon's Namen auszusprechen war am Hofe verboten. Fenelon machte sich aus diesen Kränkungen wenig; härter war ihm, daß selbst der Pabst 23 seiner Sätze als anstößig verwarf, z. B. der Mensch müsse aus reiner Liebe zu Gott handeln, unbekümmert, ob er auch verdammt werde (mit edler Resignation verkündigte Fenelon selbst das päbstliche Urtheil im Dome zu Cambray) — und auch war ihm hart, daß sein geliebter Zögling, der Prinz, ihm nicht einmal schreiben durfte. Dieses Verbot nahm Ludwig jedoch später zurück, aber der edle Prinz starb, und sein Lehrer folgte ihm bald in die Ewigkeit (1715). Zwei große Prediger zieren Ludwigs Regierung, Bourdaloue und Massillon.

3. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 413

1840 - Münster : Theissing
Die Franzosen. 413 Bourdaloue (geb. 1632, -j- 1704) war ein Jesuit, seit 1670 Hofprediger, und trat in den üppigen Kreis mit dem Donner des göttlichen Wortes, und sagte dem Könige so gut die Wahrheit, wie dem Handwerker. Seine gefälligen Sitten nahmen die Herzen ein, und als das Edict von Nantes widerrufen wurde, ward er gebraucht, die Reformirten zu bekehren, und er vollzog den Auftrag mit der Würde des Priesters und mit der Schonung des Menschenfreundes. Seine letzten Jahre widmete er den Leidenden in den Hospitälern und Ge- fängnissen. Massillon (geb. 1663, -j- 1742), ein Priester im Orden des Oratoriums, predigte am Hofe erst in den letzten Jahren Ludwigs Xiv., mehr unter Ludwig Xv., dem folgenden Könige. Sein Vortrag war ungekünstelt, oft scheinbar nachlässig, oft sprach er anfangs mit ge- schlossenen Augen, bewegungslos wie eine Bildsäule, bis das Feuer der Rede Bewegung in ihn brachte, und alles erschütterte. Dann wurde kein Laut, kein Husten in der Kirche gehört. Einmal predigte er über das jüngste Gericht, daß die Stille sich in ein allgemeines Stöhnen verwandelte, als standen die Sünder, welche ihm zuhörten, schon vor dem Richter der Welt. Der berühmte Schauspieler Baron hörte einmal eine Predigt von Massillon, und sagte, da er aus der Kirche kam: «Das ist ein Redner, wir sind Komödianten.» — Der edle Massillon starb als Bischof zu Elermont, allgemein betrauert als Vater der Armen. Die Reformirten hatten zu gleicher Zeit einen berühmten Prediger an Jacob Saurin. Geboren zu Nimes in Frankreich, kam er, da das Edict von Nantes widerrufen wurde, als Ljahriger Knabe nach Genf, wurde später Soldat, und diente gegen Frankreich, kehrte aber zur Theologie zurück, und predigte erst 5 Jahre mit Beifall zu Lon- don, dann bis an sein Ende vor der französischen reformirten Gemeinde im Haag. Seine Predigten füllen 10 Bände. Auch große Dichter hat Frankreich unter Ludwig Xiv. aufzu- weisen. Moliere (geb. 1620, -j- 1673) war anfangs Kammerdiener bei Ludwig Xiv., nachher sammelte er eine Schauspielergesellschaft, und spielte in Provinzialstadten. Er machte großes-Aufsehen, weil er die Narren des Tages dem allgemeinen Gelächter darbot. Ludwig er- nannte ihn zu seinem Hofschauspieler in Versailles. Sein berühmtestes Stück ist Tartüfe, der Scheinheilige, der anfangs nur zu Versailles vor dem Hofe gegeben werden durfte, zu Paris öffentlich aber erst spät nachher. Boileau (geb. 1636, 1711) lebte am Hofe Ludwigs Xiv. als dessen Geschichtschreiber. Seine Satyren gefielen den Franzosen we^en ihrer trefflichen Schreibart, denn noch nie hatte ein Franzose so schon in Versen geschrieben. Peter Corneille (geb. 1606, -j- 1684) und Joann Ra- cine (ch 1699) waren die größten französischen tragischen Dichter, aber freilich, einen Hauptfehler des französischen Geschmackes konnten sie nicht entfernen. Der Stoff der Tragödie durfte nur aus der alten

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 451

1840 - Münster : Theissing
451 1 D ie Engländer. 1782 machten die Franzosen und Spanier vereint einen Versuch, mit 48 Linienschiffen und 100,000 Soldaten den Engländern Gibraltar zu entreissen, und beschossen die Festung zu Wasser mit schwimmenden Batterien und zu Lande zugleich. Die bloße Erschütterung der Luft sprengte Thüren und Fenster in weiter Ferne. Aber Elliot (spr. Elliött), der Commandant von Gibraltar, schoß mit glühenden Ku- geln, zündete zwei Bombardirschiffe an, und brachte solche Verwirrung unter die Belagerer, daß diese zum Theil selbst ihre Schiffe anzün- deten. Tausende kamen im Meere um. Trotz solcher Vortheile sahen die Engländer doch nach einem 8jährigen Kriege wohl ein, daß sie die nordamericanischen Colonien nicht wieder erobern könnten, und B. Franklin hatte die Freude, 1783 den Frieden zu Paris im Namen der vereinigten Staaten zu unterzeichnen. England erkannte die Unabhängigkeit der Eolonien an, mußte auch den Katholiken in Jrrland einige Vergünstigungen zugestehen. Spanien erhielt Minorca und Florida, Frankreich einige Inseln. Mit dem weisen Hamilton (spr. Hämmilt'n) entwarf nun Wa- shington die Verfassung der vereinigten Staaten, die noch besteht, und in 8 Jahren das Volk zum Wohlstände führte. Dann kehrte er in den Privatstand zurück. Er sah noch das Denkmal, welches seine dankbaren Mitbürger ihm errichteten, die Gründung der neuen Bun- desstadt Washington im I. 1790, die aber auch jetzt noch nicht vollendet ist, vielleicht aber noch eine der herrlichsten Städte des Erd- bodens wird. §. 94. Berühmte Engländer dieser Periode. An großen Männern ist England in dieser Periode sehr reich gewesen. James Cook (spr. Dschehms Kuck), der Sohn eines armen Landmanns, ungebildet, hat sich einen ewigen Namen gemacht als Erdumsegler und Entdecker in Australien. Von den 51 Jahren sei- nes Lebens brachte er 10 auf dem Meere zu, und machte 40,000 Meilen in gerader Linie ab. Durch seine Seereisen ist die Geogra- phie und Naturgeschichte ungemein bereichert. Isaac Newton (spr. Njuht'n), geboren 1642, hatte mit 22 Jahren schon Entdeckungen in der Mathematik gemacht, über welche die gelehrtesten Männer sich noch jetzt die Köpfe zerbrechen können. Auch hat er die Philosophie, Physik und Astronomie bereicherte Er starb 84 Jahr alt. Alexander Pope (spr. Pohp), ein Katholik (1688 — 1744), eröffnet die Reihe der englischen Dichter, in schöner Schreibart hat ihn kein Engländer übertroffen. Jacob Thomson (spr. Tamms'n) besang die Jahrszeiten, Swift glänzte als Satiriker, Poung (spr. Jöng) durch seine Klagen und Nachtgedanken. David Hume (spr. Juhm) arbeitete mit Ruhm in der Geschichte. 29 *

5. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 51

1840 - Münster : Theissing
Griechen. 5t Ackerbau, legte auswärtige Kolonien an, steuerte dem Müßiggänge, brachte Homer's Gesänge in ein Ganzes, und legte die erste Biblio- thek auf Erden an. Solon's Gesetze ließ er in Kraft, und fragte bei allen neuen Verordnungen die Volksversammlung um Rath, aber frei- lich wollte er als Herrscher die erste Stimme haben und alles leiten. Er starb hochbetagt, und hinterließ das Reich seinen Söhnen Hip - pias und Hipparchus. Diese waren ihres Vaters würdig, und regierten gemeinschaftlich, allgemein geliebt. Aber einmal beleidigte Hipparchus den Bürger Harmodius, indem er desien Schwester wegen ihrer schlechten Sitten von einer religiösen Feier ausschloß. Harmodius verschwur sich mit seinem Freunde Arisi ogiton, mehrere Athener traten bei, und an einem Tage, wo die Bürger in den Waf- fen geübt wurden, ward Hipparchus ermordet, Hippias entging den Dolchen nur durch seine Geistesgegenwart, und hieß alle Bürger die Waffen ablegen. Harmodius war im Tumulte auch umgekommen, und Aristogiton wurde" gefoltert, die Mitschuldigen zu nennen. Aber die Schuldigen verschwieg er, gab die treuesten Freunde der Tyrannen an, die sofort Hippias hinrichten ließ, nicht wissend, daß er sich seiner festesten Stützen beraube. Auch Aristogiton wurde hingerichtet, und wie ein Tieger wüthete Hippias nun gegen die Athener. Dies erweckte die Athener, welche seit Pisistratus Herrschaft in der Verbannung lebten, die Amphiktyonen und das Delphische Orakel zu veranlassen, den Spartanern zu gebieten, daß sie doch Athen wie- der in Freiheit setzen möchten. Endlich zogen die Spartaner vor Athen, und nach vergeblichen Versuchen, den Hippias zum Abzüge zu ver- mögen, singen sie endlich dessen Kinder auf, die er auf den Fall des Unglücks aus der Stadt geschickt hatte, und ließen ihm melden, wenn er nicht binnen 5 Tagen Attika räumte, so würden seine Kinder ge- tödtet werden. Da zog Hippias zum Könige von Persien, der damals höchst mächtig wurde, und bereits Griechenland bedrohete, wie wir bald hören werden. Athen wurde wieder ein demokratischer Freistaat. tz. 58. Griechische Kunst in diesem Zeiträume. Die Griechen sind in den schönen Künsten und Wissenschaften die Lehrer des menschlichen Geschlechts geworden, und sie begannen diese ruhmvolle Laufbahn schon in diesem Zeiträume. Zuerst blühete unter ihnen die Dichtkunst, als deren Vater mit Recht Homer betrachtet wird. Seine Iliade und Odyssee sind die Muster des Epos oder Heldengedichtes geworden. Feiergesänge zum Lobe der Götter hießen Hymnen und kurze feurige Gesänge des Gefühls Oden. Zu Olympia ließ Archilochus einst eine Hymne auf den Herkules hören, und erhielt den Lorbeerkranz, zur Abwaschung seiner Schande, daß er einst in der Schlacht den Schild weggeworfen hatte und geflohen war. Terpander von der Insel Lesbos erhielt viermal als Odendichter die Krone bei den pythischen Spielen zu 4*

6. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 52

1840 - Münster : Theissing
52 Vierter Zeitraum. Delphi. Sein Landsmann Alcäus siegte auch im Gesänge, wenngleich er in der Schlacht geflohen war, und wetteiferte mit der Dichterinn Sappho, von derselben Insel, deren Oden vom ganzen Alterthum bewundert sind. Sappho verfiel am Ende in eine Art von Wahn- sinn und stürzte sich vom leukadischen Felsen bei Epirus ins Meer. Von Thespis, dem Erfinder des Schauspiels, ist schon die Rede gewesen. Berühmte Bildhauer und Baukünstler hatten die Griechen in die- sem Zeiträume auch schon, aber wir wollen lieber künftig die berühm- teren nennen. Sieben Männer dieser Zeit, welche gewisse Tugendlehren sich zur Regel ihres Wandels gemacht hatten, sind den Griechen unter dem Namen der sieben Weisen bekannt. Ihre Sittensprüche mußten die Kinder in Griechenland auswendig lernen. Solon von Athen sagte: Erkenne dich selbst! was mit goldenen Buchstaben an den Apollstempel zu Delphi geschrieben wurde. Thales von Milet sagte: Meide, was du an andern tadelst, und Bias von Priene in Ionien: Ich trage alles Meinige bei mir. Ferner Pittacus von Mitylene auf Lesbos: Thu so viel Gutes, wie du Gelegenheit findest. — Cleobulus von Rhodus, wo er Fürst war: Thu Freunden gut, daß du sie behaltest, und Feinden, daß du sie gewinnest. Der Ephor, Chilo von Sparta, sagte: Drei Dinge sind schwer, Geheimnisse ver- schweigen, die Zeit wohl anwenden und Beleidigungen gelassen ertragen. Der letzte, Periander von Korinth, sagte: Man muß nicht nur vergangene Verbrechen bestrafen, son- dern auch verhindern, daß Verbrechen begangen werden. Die Fabel soll von Aesop den Ursprung haben, und heißt des- wegen auch äsopische Fabel. Die Lebensgeschichte Aesop's ist mit vielen Mährchen ausgeschmückt. Iv. Die Israeliten. §. 59. Die Propheten. In diesem Zeiträume mußten die Israeliten auch wieder manchen harten Druck erfahren, in Folge ihrer Uneinigkeit unter einander und ihrer öfteren Abtrinnigkeit von Gott. Ihre glänzendste Periode unter David und Salomon kam nicht wieder. Die Reiche Juda und Israel bekriegten sich, so oft sie konnten, und Israel hatte viele verruchte Könige, welche Götzendienst und an- dere Gräuelwerke öffentlich einführten. Selten besaß eine Familie bis zur vierten Generation den Thron, denn es rottete ein Thronräuber die Familie seines Vorgängers aus. Das Reich Juda hatte immer Nachkommen David's zu Königen, aber auch ihrer viele waren

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 84

1840 - Münster : Theissing
84 Fünfter Zeitraum. misiiñ 351 v. Ehr. starb, ehe das herrliche Grabmal vollendet war, vollendeten es die Künstler ohne Bezahlung. Noch wird von Arte- misa erzählt, sie habe alle Asche ihres geliebten Gemahls, unter ihr Getränk gemischt, zu sich genommen, und sei dann gestorben. Als Bildhauer steht Phidias oben an, und ihm stehen wür- dig zur Seite Praxiteles und Po ly kl et. Praxiteles soll am Mau- soleum gearbeitet haben. Die ersten Maler dieser Periode waren Zeuxis und Parr- ha sius. Unter den Dichtern glanzte Pindar aus Theben durch seine Hymnen auf die^Sieger in den öffentlichen Kampfspielen, ungefähr zu der Zeit, da Terxes seinen Feldzug gegen die Griechen machte. Die dramatische Dichtkunst wurde etwas spater auf den höchsten Gipfel ge- hoben. Phrynichus und Aeschylus, Sophokles und Euri- pides sind hier als die Meister zu nennen in der Tragödie. Mit der Tragödie stand der mimische Chortanz genau in Verbindung, und Phrynichus wurde einmal zum Feldherrn gewählt, weil er auf dem Theater des Bacchus in der Rolle eines Helden am schönsten getanzt hatte. Die Tragödien dienten nur zur Verherrlichung der höchsten Feste, an andern Tagen waren die Theater geschlossen. — Die Ko- mödie wurde zuerst in Sicilien ausgebildet, und A r i st o p ffa n'e s"zu Athen brachte sogar lebende Personen von jedem Stande aufs Theater und gab sie dem Gelachter des Pöbels Preis, z. B. einmal den wei- sen Sokrates, der indessen selbst hervortrat, damit das Volk vergleichen könne, ob der Schauspieler seine Kleidung und Haltung genau getrof- fen habe. Die 30 Tyrannen hoben aber die Freiheit der Komödie auf. Was die Wissenschaften noch angeht, so lernte jeder freigcborne athenische Knabe lesen und schreiben, aber der Bücher waren wenig, die Philosophen und Redner bildeten ihre Schüler nicht aus Büchern, sondern durch mündlichen Unterricht heran. In den griechischen Gym- nasien wurden keine Wissenschaften gelehrt, sondern körperliche Ue- bungen, als Ringen, Laufen, Werfen, Springen. Die Palästra war die Fechtschule für erwachsene Kampfer von Profession. — Jeder vor- nehme Jüngling in Athen lernte Geschichte, Sittenlehre, Staatskunst und bürgerliches Recht, besonders aber Beredsamkeit, ohne welche man zu keiner Bedeutsamkeit gelangte, weil in der Volksversammlung und in den Gerichten alles mündlich verhandelt wurde. Der erste große Arzt der Griechen, Hippokrates, lebte zu Pla- to's Zeit, und "häl^emdireffliche Schrift hinterlassen. Herodot aus Halikarnaß heißt mit Recht der Vater der Geschichte. Er durchreisete die meisten damals bekannten Lander bis Persien und Ae- gypten einschließlich und las den Anfang seiner Weltgeschichte bei den olympischen Spielen 456 vor Ehr. Geb. vor, zum Entzücken aller Grie- chen, und 12 Jahre spater seine vollendete Geschichte zu Athen^bei den Panathenaen, und die Athener gaben ihm 10 Talente aus der Staats- kasse. Dennoch blieb Herodot nicht in Athen, sondern zog mit einer Athenischen Colonie nach T Huri um in Unteritalien, wo er in einem hohen Alter starb. Das Entzücken der Griechen zu Olympia über

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 445

1840 - Münster : Theissing
445 Die Deutschen. seine Unterthaneü. In der letzten friedlichen Halste seiner Regierung sind 6000 neue Dörfer gebauet. In seiner Regierung offenbarte sich Gerechtigkeit und Edelmuth. Er konnte es dulden, daß in seiner Residenz Pasquille auf ihn an- geschlagen wurden. Zu bedauem war es, daß er den Trost der Re- ligion nicht kannte. Eben so ungerecht war seine Verachtung gegen die deutsche Literatur; er meinte, nur die Franzosen hatten große Ge- lehrte, und von den großen deutschen Dichtern Geliert, Kleist, Klopstock, Lessing, Rammler, Gleim, Engel, Göthe, die zu seiner Zeit lebten, nahm er keine Notiz; er selbst schrieb seine Werke (38 Bande) in französischer Sprache. Außerordentlich war Friedrich's Arbeitsamkeit. Im Sommer stand er schon 4 Uhr Morgens auf, kleidete sich selbst an, las die eingegan- genen Briefe, und schrieb die Antwort an den Rand. Wahrend die Offiziere Rapport brachten, trank er den Kaffee, den er sehr liebte. Dann griff er zu seiner Flöte, und phantasirte auf ihr 2 Stunden, während er durch alle seine Zimmer auf und ab ging, und unter die- sen Phantasien überdachte er die schwierigsten Staatsgeschäfte. Dar- auf arbeitete er mit seinen Cabinetsräthen; dann ward die Uniform angelegt, ein Buch laut gelesen, ein Brief geschrieben, und Punkt 12 Uhr wurde gespeiset. Er hielt eine sehr leckere Tafel, durch geist- reiche Gespräche gewürzt, denn er hatte immer einen Kreis witziger Köpfe um sich, besonders Franzosen. Nach Tische wurde eine halbe Stunde geblasen,, dann unterschrieb er die ausgefertigten Arbeiten des Cabinets, besah seine Anlagen, von 4 bis 6 schrieb er an seinen lite- rarischen Werken, von 6 bis 7 war das Concert, und Punkt 7 Uhr war das Abendessen, welches wohl bis Mitternacht dauerte, gewöhnlich ging er aber schon 9 Uhr zur Ruhe. Von dieser Tagesordnung wich er nur während der Heerschau in den Provinzen zur Frühlings- und Herbstzeit ab. Im Sommer wohnte er zu Sanssouci, im December zu Potsdam, im Januar zu Berlin, aber überall mußten ihm seine Hunde nachgefahren werden, und zwar in Kutschen. Er fütterte sie „ täglich selbst in seinen Zimmern mit Ragout, und starb eins von den lieben Thieren, so wurde es im königlichen Garten begraben, und er- hielt ein Monument mit Inschriften. Friedrich regierte 46 Jahre, in den letzten 10 Jahren aber litt er an Gicht und Wassersucht, ging gebückt an einem Stecken, und hieß nun der alte Fritz. Weil er von seinen fetten leckeren Spei- sen nicht ablassen wollte, so konnte die Kunst der Aerzte zuletzt nichts mehr wirken, und Friedrich starb den 17. August 1786. Nach ihm regierte seines ältesten Bruders Sohn Friedrich Wilhelm Ii. bis 1797. §. 88. Maria Theresia. Diese treffliche Fürstinn verdient einen Ehrenplatz in der Geschichte. Erst 19 Jahr alt, wurde sie mit Franz v. Lothringen vermählt,

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 454

1840 - Münster : Theissing
454 Zweiter Zeitraum. Der alte König setzte sein Sündenleben fort. Als die Pompa- dour gestorben war, nahm die Grasi'nn Dubarry deren Stelle ein, und beherrschte den Monarchen so sehr, daß er sich unter dem Namen la France (Frankreich) sogar unter ihre Bedienten aufnehmen ließ, und ihr den Kaffee kochte. Einmal ließ er ihn überkochen, und sie fuhr ihn an: «So gib doch Acht, la France! dein Kaffee lauft ja zum Henker.» Endlich überraschte ihn der Tod, da er als Greis noch von den Blattern angesteckt wurde. Sein Körper zerfiel noch lebend schon zum Theil in Stücke, das Schreien des Kranken konnte Keiner hören, Alle flohen, auch die Dubarry, nur sein Beichtvater und seine Töchter hiel- ten bei ihm aus. Er sprach von nichts, als von dem Feuerpfuhle, der ihn in der andern Welt erwartete, und Gottes Erbarmen, auf welches der Geistliche ihn hinwies, tröstete ihn nicht. So verschied er den 10. Mai 1774. Die Aerzte mochten die Leiche nicht balsamiren, nach 3 Tagen brachten 10 Gardisten und einige Pagen sie in einer Jagdkutsche nach St. Denis. Der Kutscher fuhr lustig über Stock und Stein, und die Bauern an der Landstraße riefen der Leiche Schimpfwörter nach. tz. 96. Der Unglaube in Frankreich.- Unter Ludwig Xiv. und Xv. hob der Unglaube in Frankreich kühn sein Haupt empor, der Patriarch desselben war Voltaire. Voltaire hieß eigentlich Arouet, und war der Sohn eines vermögenden Beamten, 1694 geboren. Schon in der Schule machte er Gedichte, und als er, kaum der Schule entlassen, für ein Gedicht von der Herzoginn von Richelieu 100 Louisd'or erhielt, schaffte er sich eine Equipage an, und nannte sich Herr von Voltaire. Da jagte ihn sein Vater aus dem Hause, und pflegte zu sagen, er habe zu Söhnen zwei Narren, einen in Prosa (einen Jansenisten) und einen in Versen. Voltaire war 20 Jahr alt, und seine zügellose Feder griff bald alles wüthend an, die Religion, die guten Sitten, die Regierung, die Ehre von Privatpersonen, und weil seine Sprache äußerst gebildet war, so fand er Leser unter allen Ständen. Dreimal ward er in die Bastille gesetzt, wiederholt aus Paris verbannt, der Büttel mußte seine Schriften öffentlich verbrennen, und oft wurde er von Privatpersonen derbe gezüchtiget. Aber er verschmerzte das, er war berühmt und reich, und große Männer schätzten es sich zur Ehre, mit Voltaire befreundet zu seyn. Friedrich Ii. correspondirte schon als Kronprinz mit ihm, und 1750 rief er ihn sogar anseinen Hof, und machte ihn zum Kam- merherrn mit 3000 Thalern Gehalt. Zu gewissen Stunden des Ta- ges mußte er mit dem Könige dessen Schriften durchsehen. Doch nur ein Jahr dauerte die Freundschaft. Voltaire kränkte durch seinen Witz alle anderen Freunde des Königs, steckte Abends im Schlosse die^halb abgebrannten Wachslichte ein, und sagte, er müsse täglich des Königs

10. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 331

1840 - Münster : Theissing
Jtaliän e r. — Restauration der Wissenschaften. 331 Seine Regierung war so milde und weise, daß sein Sohn Cosmus von Medicis 1434 ohne Schwierigkeit sein Nachfolger wurde. Die- ser unterstützte Gewerbe, Wissenschaft und Kunst, verschönerte Florenz durch Kirchen und Paläste, und als Herzog setzte er noch immer sei- nen Handel fort. Viele von den Kaufmannstöchtern Medicis wurden Königinnen. §. 111. Die Restauration der Wissenschaften. Italien hat den Ruhm, das Studium der klassischen Schriften der alten Griechen und Römer wieder geweckt zu haben. Die Anre- gung gaben drei Männer, Dante, Boccacio, und Petrarca. Dante Alighieri, zu Florenz 1265 geboren, sing an, die Schriften der alten Römer zu studiren, und ihre herrliche Darstellungs- gabe sich anzueignen. Er schrieb ein großes Gedicht, die göttliche Komödie genannt, welches die Hölle, das Fegfeuer und den Him- mel behandelt. Der Enthusiasmus für dieses Gedicht war so groß, daß es zu Florenz von einem dazu bestellten Gelehrten beständig in der Kirche vorgelesen wurde; ja, auf allen hohen Schulen Italiens wurden Lehrstühle errichtet, die göttliche Komödie zu erklären. Dante starb 1321 zu Ravenna, und liegt in der Minoritenkirche begraben. Boccacio sspr. Bokkütscho), auch ein Florentiner, und der erste Professor der göttlichen Komödie zu Florenz, lernte auch griechisch, und gab sich unbeschreibliche Mühe, den Jtaliänern Homer's Iliade und Odyssee bekannt zu machen, deren Namen sie noch nicht einmal ge- hört hatten. Als Schriftsteller hat er sich verewigt durch seinen De- cameron, eine Sammlung von 100 prosaischen Erzählungen, die auch ein Lieblingsbuch der Jtaliäner geworden ist. Franz Petrarca, 1304 von florentinischen Eltern zu Arezzo geboren, wurde zu Avignon erzogen, wo damals der päbstliche Hof war. Er sollte die Rechte studiren, aber heimlich sammelte und las er die Schriften der alten Römer, obgleich der Vater ihm manches Stück ins Feuer warf. Als der Vater starb, warf er die Juristerei ganz in den Winkel, und trat in den geistlichen Stand. Einige reiche Canonicale verschafften ihm eine unabhängige Lage, so daß er sein ganzes Leben den Wissenschaften widmen konnte. Er war an ver- schiedenen Orten, auch reifete er oft, Schriften der alten Römer in den Klöstern aufzusuchen und abzuschreiben. Lange wohnte er als Einsied- ler im Thale Vaucluse bei Avignon, und schrieb seine berühmten Canzonen zur Feier der Laura, einer frommen Jungfrau in Avig- non, die ihn zur Verehrung hingerissen hatte. Laura starb 1348 an der Pest, da Petrarca in Verona war, und noch nach ihrem Tode be- sang er sie (1327 — 1354). Die Canzonen schrieb er in provenzalischer Sprache, seine andern Werke aber in lateinischer, z. B. seine Briefe und Abhandlungen. Für sein Gedicht Africa wurde er Ostern 1341 zu Rom als Dichter gekrönt, mit größerer Pracht, als bei einer Kai- serkrönung üblich war. Fürsten und Bischöfe zogen ihn wegen seiner
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